Sepia officinalis zur Behandlung psychischer Belastungen

 

Das psychische Bild eines Menschen, der Sepia als homöopathisches Heilmittel braucht, ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern durch eine hohe Leistungs- und Einsatzbereitschaft sowohl im Berufsleben als auch im Privatleben gekennzeichnet.

 

Bewegung, sei sie körperlich oder geistig, ist eine wichtige Modalität für Sepia- Menschen, um sich in jeder Hinsicht gut zu fühlen. Seelische Empfindlichkeit und Verletzbarkeit wird durch viel Tun kompensiert.

 

Diese über Jahre geleistete Anstrengung führt irgendwann, wenn die Kraft weniger wird oder hormonelle Umstellungsphasen wie Klimakterium anstehen, zu einer psycho- physischen Krise. Diese wird, wenn nicht therapeutisch behutsam gegengesteuert wird, schnell auch zu einer Sinnkrise: das Ideal der ständigen Aktivität kann durch die Erschöpfung nicht mehr ohne weiteres aufrechterhalten werden.

 

Dann sind Sepia- Menschen sehr rigoros zu sich selbst und den Menschen, die ihnen am nächsten stehen. Im Sinne des Alles – oder – Nichts-Prinzips kündigen sie ihren Job oder möchten ihre Familie, ihren Partner verlassen. Das führt natürlich zu neuem Leid und neuem Kummer.

 

Diese Situation erdulden sie still, denn sie tun sich schwer damit, Trost und Hilfe anzunehmen. Metaphorisch betrachtet, hüllen sie sich in der Tinte des Tintenfisches ein, eine schwarze Wolke umgibt und versteckt sie.

Erst schwere körperliche Störungen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder gravierende Hauterkrankungen führen sie zum Arzt oder Heilpraktiker.

 

Der Therapeut braucht viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl beim Umgang mit diesen sensiblen Menschen. Häufig lässt sich schon in der Biographie das Sepia- Thema erkennen. Ein Sepia- Gemütszustand kann schon in der Kindheit und Jugend entstehen.

 

Um sich selbst im seelischen Gleichgewicht zu halten, suchen sich Sepia- Menschen Hobbies, in denen sie sich künstlerisch ausdrücken können, z.B. Malen oder Bildhauerei. Auch Tanzen und Sport in der freien Natur hilft ihnen sehr.

 

Die Behandlung mit dem homöopathischen Arzneimittel Sepia officinalis ist nach meiner Erfahrung in der Praxis oftmals eine wie eine Art Erlösung der Patienten aus dem selbst geschaffenen inneren Gefängnis.

Emotionen lösen sich, Optimismus darf wieder Platz haben, vorsichtiges Öffnen gegenüber geliebten Menschen ist möglich. Auf der körperlichen Ebene bessern sich zuerst die Erschöpfung und der Schlaf, danach andere somatische Beschwerden.

 

Sepia wird in den folgenden biographischen Situationen häufig gebraucht:

 

– Emotionale Vernachlässigung in der Kindheit ( „ die Mutter hatte keine Zeit für mich“)
– Scheidung der Eltern
– Geburt eines Geschwisters
– Pubertät
– Beziehungskrisen
– Schwangerschaft
– Burn- Out im Beruf
– Klimakterium der Frau und des Mannes.

 

Bei  Interesse an der Teilnahme eines Basiskurses in Homöopathie auch für interessierte Laien finden Sie Näheres unter Basiskurs.