Grundsätzliches zur Behandlung seelischer Störungen mit Homöopathie

 

Die Homöopathie versteht den Menschen als Einheit. Man kann ihn nicht in einzelne Teile zerlegen und diese getrennt betrachten. Und man kann Leib und Seele nicht auseinanderdividieren und nur den Leib oder nur die Seele therapieren. Dieses ganzheitliche Denken stammt nicht aus einer philosophischen Schau, sondern es wird ihr aufgezwungen durch die Gesetze, die Hahnemann entdeckte.

Die Lebenskraft steuert und erhält ja nicht nur den Leib, sondern auch die Seele oder das Gemüt. Wir sahen ja schon, dass bei der Arzneimittelprüfung am Gesunden nicht nur somatische, sondern auch psychische Symptome hervorgebracht werden, was beweist, dass die „ Entgleisung“ der Lebenskraft Auswirkungen auf den ganzen Menschen hat.

Dementsprechend kann man also auch psychische Krankheitserscheinungen homöopathisch heilen.
Hierbei aber fordern die Gesetze der Homöopathie, dass man einen Unterschied macht zwischen zwei Erscheinungsformen psychischer Symptome, die nur schwer mit den üblichen Begriffen erfasst werden können. Am besten wird dieser Unterschied noch durch die Begriffe „ exogen“ und „ endogen“ ausgedrückt, obwohl man sich dabei etwas lösen muss von der Bedeutung, die sie im exakt klinischen Sinne haben.

Wenn zum Beispiel ein Mensch durch ein psychisches Trauma wie Trauer, Kummer, Schreck usw. in depressive Zustände kommt, dann wäre das natürlich „ exogen“. In solch einem Fall müsste der Homöotherapeut die deutliche Causa berücksichtigen und das Simile aus den Mitteln heraussuchen, die er unter der Rubrik „ Folgen von Schreck, Kummer usw.“ findet.

Organon- Paragraphen zu den exogenen psychischen Störungen ( Organon der Heilkunst, 6. Auflage )

Par. 225

„ Es giebt dagegen wie gesagt, allerdings einige wenige Gemüths- Krankheiten, welche nicht bloß aus Körper –Krankheiten dahin ausgeartet sind, sondern auf umgekehrtem Wege, bei geringer Kränklichkeit, vom Gemüthe aus Anfang und Fortgang nehmen, durch anhaltenden Kummer, Kränkungen und Beleidigungen und große, häufige Veranlassungen zu Furcht und Schreck. Diese Art von Gemüths- Krankheiten verderben oft mit der Zeit auch den körperlichen Gesundheits- Zustand, in hohem Grade.“

Par. 226

„ Bloß diese, durch die Seele zuerst angesponnenen und unterhaltenden Gemüths- Krankheiten, lassen sich, solange sie noch neu sind und den Körperzustand noch nicht allzu sehr zerrüttet haben, durch psychische Heilmittel, Zutraulichkeit, gütliches Zureden, Vernunftgründe, oft aber auch durch eine wohlverdeckte Täuschung, schnell in Wohlbefinden der Seele ( und bei angemessener Lebensordnung, auch scheinbar in Wohlbefinden des Leibes) verwandeln.“

 

Hinweis für Heilpraktiker Psychotherapie: Ich biete regelmäßig einen Kurs für die homöopathische Behandlung seelischer Störungen an.