Die homöopathische Behandlung des Neugeborenenikterus

 

Der Bilirubinstoffwechsel des Neugeborenen weist folgende Besonderheiten auf, die die Entstehung des physiologischen Ikterus neonatorum erklären:

 

  • 2-3 fach höhere Bilirubinkonzentration, bedingt durch die erhöhte Erythrozytenkon-zentration
  • Die verkürzte Erythrozytenüberlebenszeit ( Neugeborene 70-90 Tage, Erwachsene 120 Tage )
  • Spaltung des in den Darm gelangten, über die Leber abgebauten Bilirubins und vermehrte Rückresorption aus dem Darm (enterohepatischer Kreislauf).

Mehr als die Hälfte aller Neugeborenen entwickelt 2-3 Tage nach der Geburt einen Ikterus, der am 4.-5 . Lebenstag seinen Höhepunkt erreicht.

 

Bei einer Bilirubinkonzentration von 5mg/dl fällt er zunächst im Gesicht auf und breitet sich nach kaudal aus, die Kinder sind in der Regel nicht beeinträchtigt.

 

Als pathologisch müssen folgende Grenzwerte angesehen werden:

- Ikterus präcox: Gesamtbilirubin > 7mg/dl, innerhalb der ersten 24 Lebensstunden
– Ikterus gravis: max. Gesamtbilirubin > 15 mg bei reifen Neugeborenen, > 10 mg bei Frühgeborenen
– Ikterus prolongatus: erhöhte Bilirubinkonzentration über den 10. Lebenstag hinaus.

 

Ikterus gravis und prolongatus treten fast ausschließlich bei Grunderkrankungen wie z. B. hämolytische Erkrankungen auf.

 

1. Therapieprinzip:
Vermeiden von allopathischen Arzneien in der Endphase der Schwangerschaft und unter der Geburt sowie Antidotierung durch homöopathische Mittel wie z.B.

  • Nux vomica
  • Opium
  • Sulfur

 

 2. Therapieprinzip:
Sorgfältige Beobachtung des Neugeborenen hinsichtlich Problemen in den ersten Lebensminuten ( Atemstörung, reduzierte Vitalität, ängstlicher Gesichtsausdruck, ) und Gabe von:

 

  • Aconitum C 200. Das Mittel kann helfen, einen frühen Ikterus zu vermeiden, ist besonders geeignet für die frühe Gelbsucht, auch aufgrund von Hämolyse oder Rh/ABO -Inkompatibilitäten.
  • Danach folgt häufig Sulfur als chronisches Mittel ( in der C6, 1xtäglich). Lebhaftes Kind, das gut trinkt, Neigung zu entzündlichen Hautveränderungen. Oberflächlicher Schlaf, Wundsein, viel Durst.

 

3. Therapieprinzip:
Behandlung des manifesten Ikterus

  • China: Bei Frühikterus wird das Mittel von C 30 aufwärts benötigt. Das Kind wirkt ausgetrocknet, schlaff, trinkt schlecht, hat eine deutliche Leber/ Milzschwellung und ist teilnahmslos.
  • Lycopodium: Als Folgemittel von China und bei Ikterus prolongatus.
  • Natrium sulfuricum: Berührungsempfindliche, geschwollene Leber. Aufgetriebener Leib, morgendliche Durchfälle (gelb-wäßrig ) in großer Menge, mit Blähungen abgehend, oft beim ersten Wickeln. Trinkt schlecht. Heftige Darmreaktion, wenn die Mutter Obst isst.

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